Bayern will Drogenhandel schärfer bekämpfen
Innenminister Hermann fordert tschechische Behörden zum Durchgreifen in Sachen Crystal auf
Nürnberg (dpa/nd). Die bayerische Staatsregierung will den Drogenhandel im deutsch-tschechischen Grenzgebiet mit schärferen Kontrollen bekämpfen. Schwerpunkt sei der zunehmende Handel mit der gefährlichen und einfach herzustellenden Droge Crystal, sagte Innenminister Joachim Hermann (CSU) am Mittwoch in Nürnberg. Das Rauschgift werde mittlerweile im gesamten Freistaat gefunden. In den ersten zehn Monaten des Jahres wurden 11,9 Kilogramm der Droge sichergestellt. Im gesamten Jahr 2011 waren es noch 11,7 Kilogramm. Die Zahl der Erstkonsumenten stieg von 283 im Jahr 2011 auf 352 in diesem Jahr.
Herrmann kündigte an, das Thema auch bei der Innenministerkonferenz der Länder anzusprechen. Er appellierte an die tschechische Regierung, ihre liberale Drogenpolitik zu überdenken und den Besitz von Crystal zum Eigengebrauch nicht weiter als Ordnungswidrigkeit zu behandeln.
Vor allem die Märkte entlang der Grenze zu Deutschland bereiten den Fahndern Sorgen. Dort wird die Droge angeboten. Crystal werde dann unter anderem am und im Körper nach Bayern gebracht. Auch die tschechischen Behörden hätten das Problem mittlerweile erkannt, räumte Herrmann ein. So seien in den vergangenen Wochen zahlreiche Razzien durchgeführt worden. Noch konsequenter müssten die Behörden aber gegen die Hersteller und Hintermänner vorgehen, fügte Herrmann hinzu.
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