Jubel in Kosovo

Expremier Haradinaj in Den Haag freigesprochen

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Den Haag/Pristina (dpa/nd). Das Internationale Jugoslawien-Tribunal in Den Haag hat den ehemaligen Premier Kosovos, Ramush Haradinaj, in allen Anklagepunkten freigesprochen. Die Anklage habe den Vorwurf von Mord und Folter an Serben und anderen Nicht-Albanern während des Kosovo-Krieges 1998/99 nicht bewiesen, erklärten die Richter am Donnerstag. Die Anklage hatte mindestens 20 Jahre Haft gefordert. Haradinaj und zwei mitangeklagte ehemalige Kommandeure der Kosovo-Befreiungsarmee UCK wurden sofort freigelassen.

Der 44-jährige Ramush Haradinaj war bereits 2008 in einem ersten Verfahren freigesprochen worden. Der Prozess wurde jedoch teilweise wieder aufgenommen, weil zahlreiche Zeugen eingeschüchtert worden sein sollen.

Kosovo beging den Freispruch am Donnerstag mit einem Feuerwerk. In Pristina versammelten sich Kosovo-Albaner vor großen Leinwänden, auf denen die Urteilsverkündung übertragen wurde. Seit Tagen waren die Bürger aufgefordert worden, die Ankunft der »Helden des Unabhängigkeitskrieges« zu feiern.

Serbiens Präsident Tomislav Nikolic nannte den Freispruch ungerecht. Er beweise die antiserbische Haltung des Haager Tribunals, das niemanden wegen schrecklicher Verbrechen gegen Kosovo-Serben verurteile.

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