Opfer in der dritten Generation

nd-Spendenaktion: Noch immer leiden viele Vietnamesen unter den Folgen des von der US-Armee einst versprühten Agent Orange

  • Dörte Lüneberg, SODI
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Rund eine Milliarde Menschen weltweit leben mit einer Behinderung, knapp 80 Prozent davon unter ärmlichen Bedingungen in Entwicklungsländern. Der entwicklungspolitische Verein SODI unterstützt in Vietnam u.a. ein Projekt für Frauen mit Behinderung, um ihnen eine berufliche Zukunft zu geben.

Dinh Thi Thuan ist eine junge, zierliche Frau. Die 31-Jährige stammt aus einer Bauernfamilie im vietnamesischen Dorf Nam Thanh im Distrikt Nam Dan. Ihre Familie lebt überwiegend von der Landwirtschaft. Da die Erträge ihres Feldes nicht zum Überleben reichen, betreibt die Familie einen kleinen Krämerladen in ihrem Haus. Dinh Thi Thuan - ebenso wie ihre jüngeren Geschwister von Geburt an kleinwüchsig - ist Opfer von Agent Orange, mittlerweile in der dritten Generation. Ihr Großvater kam während des Vietnamkriegs in Kontakt mit dem Entlaubungsgift und vererbte die davon veränderten genetischen Anlagen seinem Sohn. Noch heute leidet die Familie an den Spätfolgen dieses Giftes.

Agent Orange ist ein dioxinhaltiges Pflanzenvernichtungsmittel, das massenhaft während des Vietnamkriegs von der US-Armee eingesetzt wurde, um den Dschungel zu entlauben und die Ernte zu vernichten. Laut der Vietnamesischen Vereinigung für die Opfer von Agent Or...


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