Trennung
Immer mehr glamouröse Paare trennen sich. Die erste Trennung des Jahres geschah im Fußballbereich, darauf folgten die Eheleute Christian und Bettina Wulff.
Von den Wulffs haben es Insider erwartet, alle anderen hätten es nie für möglich gehalten. Es lief doch ziemlich gut für die beiden, ist doch der häufigste Grund, warum ein Politiker seinen Rücktritt erklärt, der, dass er sich fortan mehr um die Familie kümmern möchte. Dies war Christian Wulff ermöglicht worden nicht zuletzt dank der Familienzeitung »Bild«. Dennoch entscheiden sie sich gegen die Fortführung ihrer Paarbeziehung. Denn ihre Funktion war zu repräsentieren. Als Politiker und Bundespräsident nahm Christian Wulff seine Gattin zu allen offiziellen Anlässen mit, um einen Blickfang zu haben. Dementsprechend liegt es in der Situation begründet, als Irgendjemand dann auch ohne Blickfang auszukommen, denn sonst würde das Repräsentieren zum bloßen Schaulaufen entwertet. Die Öffentlichkeit hatte einen Anspruch, dass das Paar, von dem sie repräsentiert wurde, nach Beendigung dieses Zweckes auch die Ausübung der Paartätigkeiten beendet.
Politiker sind aber auch dazu da, in der Krise die Chance zu sehen. Auch Christian Wulff hat demzufolge die Talsohle durchschritten. Da das Haus seine Frau behält, wird der Auslöser für die Haus-Affäre nachträglich gegenstandslos. Die Frau eines Freundes hat somit in der Gesamtbetrachtung einen Kredit gewährt für den Erwerb nicht mehr durch Christian, sondern Bettina Wulff. Die hat aber nicht den Landtag im Unklaren gelassen und auch nicht der Presse Dampf machen wollen. Sie braucht deshalb nicht als First Lady zurückzutreten, damit ist der Rücktritt Christian Wulffs als Bundespräsident ungültig. Er muss mit sofortiger Wirkung wieder ins Schloss Bellevue zurückgeholt werden und die Amtsgeschäfte übernehmen. Für Joachim Gauck lässt sich eine Übergangslösung in einer Doppelspitze finden, er kann für Osteransprachen und Boykotte zuständig bleiben.
Mit der Rehabilitation dürfte Christian Wulff auch bald seine Ehefrau zurückerlangen.
Text und Vignette: Bernd Zeller
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