Nach Herzinfarkt oft erst spät in der Klinik
Potsdam (dpa). Viele Herzinfarktpatienten aus Brandenburg werden laut Gesundheitsministerin Anita Tack (LINKE) deutlich später als notwendig behandelt. Jeder vierte Patient erreiche erst mehr als sechs Stunden nach Schmerzbeginn die stationäre Aufnahme, sagte Tack gestern. »Es liegt nicht an der Verfügbarkeit der Systeme. Und es liegt auch nicht an fehlenden diagnostischen oder therapeutischen Möglichkeiten.« Tack nannte Mentalitätsunterschiede zwischen der märkischen Landbevölkerung und Großstädtern als mögliche Ursache für das im Bundesvergleich schlechte Abschneiden Brandenburgs. Demzufolge greifen Brandenburger möglicherweise nicht so schnell zum Hörer und rufen einen Arzt wie Menschen in der Großstadt. Tack rief dazu auf, lieber einmal mehr als zu wenig einen Arzt zu alarmieren. Auf 100 000 Einwohner kommen in Brandenburg 286 Herzinfarkte, von denen 101 tödlich enden.
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