Weniger Atombomben

Olaf Standke über Obamas Abrüstungsinitiative

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz hatte USA-Vizepräsident Joe Biden gegenüber dem russischen Außenminister Sergej Lawrow erste Andeutungen gemacht, nun will sein Chef konkreter werden. Wie das Weiße Haus vor der ersten Rede zur Lage der Nation in seiner zweiten Amtszeit durchsickern ließ, wird Barack Obama heute mit einer neuen Abrüstungsinitiative aufwarten. Schon einmal hat der Präsident mit seiner Vision von einer kernwaffenfreien Welt Hoffnung gemacht. In den Niederungen der praktischen Politik ist nicht viel davon geblieben, trotz neuem START-Vertrag. Die Welt wird weiter von einem atomaren Overkill-Potenzial bedroht. Schon mit einem Bruchteil der noch immer existierenden rund 19 000 nuklearen Sprengköpfe könnte sie unbewohnbar gemacht werden.

So gesehen ist jede Atombombe weniger nur zu begrüßen. Doch will der Weltpolizist USA seinen atomaren Knüppel keineswegs aus dem Verkehr ziehen und wird auch sein Erstschlagskonzept nicht ändern, Finanzzwänge hin, Finanzzwänge her. Angenommen man einigt sich mit Russland, das allerdings komplexe Lösungen zur Sicherung des strategischen Gleichgewichts anstrebt und dabei auch an die NATO-Raketenabwehr u.a. denkt: Gut 1000 verbleibende Sprengköpfe werden auch künftig mehr Abschreckung als genug sein. Zumal Washington seit geraumer Zeit mit Milliardenaufwand sein Nukleararsenal modernisiert und bisher nicht einmal den Atomteststoppvertrag von 1996 ratifiziert hat.

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