Musik von Maschinen, Tieren und Zufällen

  • Lesedauer: 2 Min.

»Unmenschliche Musik« - das Motto des heute beginnenden Festivals im Haus der Kulturen der Welt (HKW) hört sich nicht unbedingt nach Schönklang an. Bis zum 24. Februar werden in Performances und Installationen, Konzerten und Gesprächen »Kompositionen von Maschinen, Tieren und Zufällen« vorgestellt und diskutiert. Einer der auftretenden Musiker ist auf unserem Foto zu sehen: der Druckluftroboter »Afreakin Bassplayer«. Musizieren wird er auf täglichen Roboterkonzerten (Do., 19, Fr.-So., 18 Uhr) im Duett mit Sir Elton Junk, einer »Mischung aus Zentaur und Einkaufswagen«. Der (menschliche) Installationskünstler Kolja Kugler hat beide aus Industrieschrott geschaffen.

Das Festival, so die Veranstalter, widme sich »der Frage, ob musikalisches Schöpfertum auch jenseits menschlicher Synapsen existiert«. Zu erörtern sein wird das etwa anhand einer gemeinsamen Jam-Session der Grillen aus dem Berliner Zoo mit dem Jazz-Philosophen David Rothenberg und einer »Gletschermusik« des Multimediakünstlers Lillevan, deren Grundlage die Geräusche schmelzender Eisblöcke sind. Weniger natürliche Klänge sind von einem Bohrmaschinen-Chor und präparierten Mobiltelefonen zu erwarten. Außerirdischer Musik widmen sich schließlich zwei Veranstaltungen am Ende des Festivals: ein Tribut-Konzert des Statial A.K.A. Orchestras an den 1993 verstorbenen Musiker Sun Ra, der nach eigener Auskunft zum Saturn entführt worden war, um mit dessen Musik auf die Erde zurückzukehren, sowie die Klingonen-Oper »u«. Wem das alles zu »unmenschlich« klingt, der darf sich auf Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Gustav Mahler freuen, und zwar in Uraufführungen. Neu sind die Stücke insofern, als der Komponist David Cope sie anhand von Software-Analysen klassischer Werke berechnet hat.

»Unmenschliche Musik« ist eines von drei musikalischen Themenwochenenden im Rahmen des »Anthropozän-Projekts« am HKW. Es folgen »Böse Musik« und »Doofe Musik«.

www.hkw.de/unmenschliche_musik

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