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Rufe nach Kandidatur von Lafontaine

NRW-Linkenchef Sagel sähe Bewerbung »positiv« / Saar-Abgeordneter Lutze würde es »absolut begrüßen«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd). Zwei Monate vor der Aufstellung der saarländischen Landesliste der Linken zur Bundestagswahl plädieren Politiker der Partei für eine Kandidatur des früheren Vorsitzenden Oskar Lafontaine. „Ich würde das grundsätzlich positiv finden“, zitiert die „Mitteldeutsche Zeitung“ den Landeschef in Nordrhein-Westfalen, Rüdiger Sagel. „Herr Lafontaine hat die Altersweisheit, die Herr Steinbrück noch lange nicht hat.“ Zudem sei Lafontaine ein Kenner der europäischen Finanzpolitik, und diese werde Sagels Meinung nach „das beherrschende Thema der kommenden Jahre sein“.

Lafontaine hat sich bisher noch nicht abschließend zu seinen Plänen geäußert. Dass sich der 67-Jährige eine Kandidatur zutraut, hatte er bereits vor einigen Tagen der „Saarbrücker Zeitung“ gesagt, jedoch ergänzt, sich „noch nicht entschieden“ zu haben. Es gebe „viele Argumente die man prüfen muss“, so Lafontaine. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Ulrich Maurer, hatte dem „Tagesspiegel“ gegenüber erklärt, die Chancen für ein Comeback Lafontaines stünden „fifty-fifty“, der Saarländer erde sich „situationsabhängig“ entscheiden.

Bei einer Sitzung des Landesvorstandes der saarländischen Linkspartei am Donnerstag dieser Woche fiel diese Entscheidung offenbar noch nicht. Der frühere Finanzminister und SPD-Vorsitzende habe „die Frage aller Fragen unbeantwortet“ gelassen, schreibt die „Saarbrücker Zeitung“. Der Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze sagte dem Blatt, dass 80 Prozent der Linken-Stimmen im Saarland auf Lafontaine zurückzuführen seien. „Vor diesem Hintergrund würde ich es absolut begrüßen, wenn er antritt“, so Lutze.

Im Saarland wird die Landesliste am 5. Mai aufgestellt. Nach aktuellen Umfragen kann die Partei bei einem Einzug in den Bundestag wohl nur mit einem Abgeordneten aus dem Saarland in Berlin vertreten sein. Derzeit vertritt den Landesverband neben Lutze auch Yvonne Ploetz im Bundestag. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ schreibt, will sich Lutze erneut für eine Spitzenkandidatur bewerben, Ploetz denke auch darüber nach. Eine Kandidatur kann sich dem Bericht zufolge ebenso die frühere Weltklasse-Tennisspielerin Claudia Kohde-Kilsch vorstellen.

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