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Während Alkohol im Dienst von den wenigsten Arbeitgebern gern gesehen wird, erhebt RTL das Saufen zum Berufsrisiko. Reporter Jenke von Wilmsdorff verbrachte für eine Stunde Fernsehen vier Wochen im Delirium. Bei RTL steht man eben auf Hochprozentiges, jedenfalls was die Quote betrifft. Verkauft wird Jenkes Besäufnis indessen als Dienst an der guten Sache. Den Einwand des Gesundheitsministers, es sei »vollkommen unangemessen«, auf diese Weise mit dem Schicksal Alkoholkranker umzugehen, wies der Redaktionsleiter schroff zurück. Man wolle die Zuschauer aufrütteln, sie für ein Thema sensibilisieren, das gern unter den Teppich gekehrt wird: die schlimmen Folgen des Alkohols. Wie selbstlos das klingt, wie engagiert! Dabei ist es so sicher wie das »Prost« vorm Bier, dass die Sendung keinen Menschen vom Trinken abhält, im Gegenteil. Wie soll man diesen menschenverachtenden Mist denn ertragen, wenn nicht im Suff? Einzige nüchterne Lösung: strikte RTL-Abstinenz. mha
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