Massenverhaftungen bei Schulprotesten
Chicagoer Polizei nimmt mehr als 100 Demonstranten fest
Berlin (nd) - Mindestens 130 Demonstranten wurden am Mittwoch in der amerikanischen Stadt Chicago festgenommen. Tausende Lehrer, Eltern und Schüler hatten dort gegen die Schließung öffentlicher Schulen protestiert. Der Bürgermeister der Stadt hatte Gespräche zuvor abgelehnt.
Die Proteste richteten sich am Donnerstag unter anderem gegen die Schließung von 54 öffentlichen Schulen. Vor dem Haus der Gemeindeversammlung riefen die Demonstranten zur „Rettung der Schulen“ und Bürgermeister Rahm Emanuel zum Rücktritt auf. Dieser hatte zuvor erklärt, dass die Schulen aufgrund zu kleiner Klassen und schlechter Leistungen geschlossen werden sollten. Der Vizepräsident der Chicagoer Lehrergewerkschaft, Jesse Parker, hatte daraufhin zu „zivilem Ungehorsam und direkten Aktionen“ aufgerufen.
Zu den Verhaftungen kam es, als mehr als 100 Demonstranten versuchten, eine Straße zu blockieren. „Wir brauchen einen Bürgermeister, der in Schulen investiert, statt sie uns wegzunehmen“, erklärte eine Großmutter zweier betroffener Schüler gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Chicagoer Kommunalvertretern zufolge sollen die Schließung bis zu 560 Millionen US-Dollar in die Kassen der Stadt spülen. 30.000 Schüler – von Vorschulkindern bis zur achten Klasse – sind von den Schließungen betroffen. Ca. 100 Schulen wurden in den vergangen 12 Jahren bereits geschlossen.
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