ILO warnt vor Gefahr von Unruhen

Soziale Aufstände in der EU befürchtet

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/epd/nd). Als Folge der Wirtschafts- und Währungskrise ist das Risiko sozialer Unruhen in vielen Mitgliedsländern der Europäischen Union nach Einschätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gestiegen. Das geht nach Angaben des »Spiegel« aus einer Kurzanalyse der UN-Organisation hervor, die an diesem Montag bei einer Konferenz in Oslo vorgestellt wird. Demnach liegt das Risiko sozialer Unruhen im EU-Schnitt um zwölf Prozentpunkte höher als vor Ausbruch der Finanzkrise.

In Deutschland, Finnland und Belgien sei das Risiko hingegen zurückgegangen. Die Studie hebe hervor, dass die Beschäftigung nur in fünf der 27 EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, wieder über dem Niveau der Krise liege, zitiert das Nachrichtenmagazin.

Die Bundesrepublik sei zudem das einzige Land, in dem die Jugendarbeitslosigkeit seit 2008 gesunken sei. Die Arbeitsorganisation macht vor allem die Sparpolitik, die den Krisenländern verordnet wurde, für den Anstieg der Arbeitslosenzahl in der Europäischen Union auf nunmehr 26,3 Millionen Menschen verantwortlich. Die Euro-Staaten hätten zu viel Wert darauf gelegt, ihre Haushalte zu sanieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. So musste Griechenland etwa im Gegenzug zu Hilfskrediten massiv bei Sozialleistungen kürzen.

Die ILO schlägt vor, bei der künftigen Krisenpolitik mehr Rücksicht auf Arbeitsplätze zu nehmen. Konkret fordert sie beispielsweise eine Beschäftigungsgarantie für junge Leute.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal