Schweiz erinnerte an »Verdingkinder«

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Bern (epd/nd). Die Schweizer Regierung hat erstmals offiziell an das Leid von Tausenden sogenannter Verdingkinder sowie Heimbewohner und Zwangsterilisierter erinnert. Die früheren staatlichen Zwangsmaßnahmen hätten die Opfer ein Leben lang verfolgt, erklärte die Regierung beim Gedenken in Bern. »Dieses dunkle Kapitel in der Geschichte unseres Landes soll nicht in Vergessenheit geraten«, sagte Justizministerin Simonetta Sommaruga. Bis Anfang der 80er Jahre wurden in der Eidgenossenschaft Kinder von Mittellosen, sozial Schwachen und Alkoholikern in Heime eingewiesen oder zwangsweise zur Adoption freigegeben. Betroffen waren auch Waisenkinder oder Kinder geschiedener Eltern. Viele Jungen und Mädchen wurden von den Behörden als »Verdingkinder« an Bauern oder Inhaber kleiner Betriebe gegeben, wo sie faktisch Zwangsarbeit leisten mussten. Etliche Kinder wurden Opfer sexuellen Missbrauchs und anderer Formen der Gewalt. Zudem ordneten die Behörden Zwangssterilisierungen bei sozial schwachen und kranken Menschen an.

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