Südkorea fordert Gespräche

Zukunft von Gewerbepark Kaesong weiter ungewiss

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Seoul (dpa/nd). Südkorea hat Nordkorea ultimativ zu Gesprächen über die Normalisierung des stillgelegten gemeinsamen Industrieparks in Kaesong aufgerufen. Das Vereinigungsministerium in Seoul schlug dem nördlichen Nachbarland am Donnerstag offiziell Arbeitsgespräche über die Zukunft der grenznahen Sonderwirtschaftszone in Nordkorea vor. Sollte Nordkorea bis zum heutigen Freitag auf das Angebot nicht eingehen, werde Südkorea »schwerwiegende Maßnahmen« ergreifen müssen. Details wurden nicht genannt.

Seoul geht es auch um die Versorgung der noch in Kaesong verbliebenen 176 Südkoreaner mit Proviant und Arzneimitteln. Beobachter schlossen deshalb nicht aus, dass Südkorea zuerst seine Landsleute zurückrufen könnte, sollte es keine Gespräche geben. Auch könnte Seoul die endgültige Beendigung des letzten wirtschaftlichen Großprojekts zwischen beiden Ländern erwägen. Nordkorea müsse zumindest eine minimale Zahl von Südkoreanern einreisen lassen, um die »Lage unserer Leute im Kaesong-Komplex zu erleichtern«, sagte ein Sprecher des Vereinigungsministeriums.

Der Betrieb in Kaesong steht angesichts der jüngsten Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel seit mehr als zwei Wochen still. Nordkorea hatte am 8. April erklärt, die etwa 53 000 Arbeiter aus dem eigenen Land aus der Sonderzone abzuziehen. Sie hatten für 123 Unternehmen aus Südkorea gearbeitet. Davor war bereits allen südkoreanischen Pendlern die Einreise untersagt worden.

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