Saar-LINKE wählt Liste

Chaotischer Parteitag auch wegen großen Andrangs

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Saarbrücken (nd-Hilt). Wer die Saar-LINKE an der Spitze in den Bundestagswahlkampf führt, war bis zum späten Sonntagnachmittag noch unklar. Ein Parteitag in Saarbrücken traf offensichtlich aufgrund der teilweise heftigen internen Auseinandersetzungen um die Listenaufstellung auf unerwartet hohes Interesse und begann mit einiger zeitlicher Verzögerung.

Saar-Fraktionschef Oskar Lafontaine war mit seinem Vorschlag, die frühere Weltklasse-Tennisspielerin Claudia Kohde-Kilsch an die Spitze zu wählen, auf parteiinternen Widerspruch gestoßen und hatte dafür auf dem Parteitag Pfiffe und lautstarke Zwischenrufe geerntet. Kohde-Kilsch war am Vormittag auf einer Wahlkreiskonferenz zur Direktkandidatin im Wahlkreis Saarbrücken mit 82,4 Prozent Zustimmung gewählt worden, nachdem Lafontaine auch dort intensiv für sie geworben hatte. Kohde-Kilsch ist Sprecherin Landtagsfraktion.

Die derzeitigen Bundestagsabgeordneten Yvonne Ploetz und Thomas Lutze strebten ebenfalls einen der beiden ersten Listenplätze an. Insgesamt waren schließlich sechs Kandidaten für Platz eins vorgeschlagen worden.

Zu Beginn des Parteitags hatte Lafontaine noch unter stehendem Applaus die Partei aufgefordert: Personelle Auseinadersetzungen müssten sein, aber in Fairness ausgetragen werden. »Das Entscheidende ist nicht, ob A, B oder C auf Platz eins ist. Entscheidend ist, wie wir die Stimmen für die LINKE hier an der Saar möglichst nach oben bringen.« Lafontaine selbst hatte vor knapp zwei Wochen nach langem Zögern auf die Spitzenkandidatur verzichtet.

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