Hacker wollen Guantanamo schließen

Anonymous plant Angriff in Solidarität mit Hungerstreikenden

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Berlin (nd). Cyberkrieg oder Realitätsverlust? Anonymous hat angekündigt, Guantanamo schließen zu wollen. Am 100. Tag des Hungerstreikes von Inhaftierten in dem amerikanischen Gefangenlager will die Hacker-Gruppe „massive Aktionen“ starten.

Einer im Internet veröffentlichten Erklärung zufolge, sollen zwischen dem 17. und 19. Mai dauerhaft Hacker-Angriffe auf Einrichtungen des Gefangenenlagers durchgeführt werden: „Guantanamo ist ein dauerhaftes Kriegsverbrechen. Anonymous wird dieses Verbrechen nicht länger tolerieren.“ Zu den genauen Zielen und Arten der Angriffe schwieg sich die Gruppe größtenteils aus. Lediglich von „Twitterstürmen, E-Mail- und Faxbomben“ ist in der Erklärung die Rede.

Die Netzaktivisten, die zuletzt mit der Lahmlegung von Webseiten israelischer Regierungsministerien und Geheimdienste auf sich aufmerksam machten, kritisieren vor allem den Umgang mit hungerstreikenden Inhaftierten: “Guantanamo muss sofort geschlossen werden. Die Gefangenen müssen frei gelassen oder in einem fairen Prozess vor ein Bundesgericht gestellt werden“.

Seit dem 6. Februar dieses Jahres verweigern in dem auf Kuba gelegenen amerikanischen Gefängnis bis zu einhundert Männer die Nahrungsaufnahme, um gegen Haftbedingungen und Misshandlungen zu protestieren. Die Zwangsernährung der Gefangenen bezeichneten die Vereinten Nationen erst kürlich als Folter.

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