Auftritt in NVA-Uniformen sorgt für Wirbel
Polizei leitet nun doch Ermittlungsverfahren ein / VVN-BdA-Geschäftsführer: Erinnert mich an Karneval
Berlin (nd). Der Aufzug einer Gruppe von Männern in Uniformen der früheren NVA und des Wachregiments „Feliks Dzierzynski“ am vergangenen Donnerstag sorgt für politischen Wirbel in der Hauptstadt. Wie der "Tagesspiegel" unter der Überschrift „Wenn die Stasi-Garde in Berlin trainiert“ berichtet, habe die Polizei entgegen vorangehender Äußerungen nun doch ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Versammlungsgesetz gegen Unbekannt eingeleitet. Tags zuvor hatte das Blatt noch unter Berufung auf das Polizeipräsidium berichtet, der Aufmarsch der Uniformierten sei erlaubt gewesen.
Der SPD-Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, wo das sowjetische Ehrenmal liegt, an dem die Aktion stattfand, kritisierte den Aufmarsch der NVA-Veteranen und sagte, dem Andenken an die sowjetischen Soldaten werde damit geschadet. Empört äußerten sich die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft und der Leiter der Gedenkstätte Hohenschänhausen, Hubertus Knabe. Der Geschäftsführer der VVN-BdA, Markus Tervooren, hingegen wird vom „Tagesspiegel“ mit den Worten zitiert, er „komme aus Bonn, da muss ich an den Karneval denken“.
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