Erhaltung der Art gesichert
»Euro Hawk«-Debakel folgenlos: NATO kauft Drohnen von der Stange
Berlin (nd). Das Aussterben einer einzigen Art kann für ein ganzes Ökosystem verheerende Folgen haben. Zum heutigen Internationalen Tag der Biodiversität der Vereinten Nationen mahnen Umweltorganisationen den Schutz von seltenen Tieren und Pflanzen an. So richtet der BUND sein Augenmerk auf Aal, Stör und andere gefährdete Süßwasserfische, der NABU setzt sich für den Erhalt des Lebensraums der Bekassine ein, des Vogels des Jahres 2013.
Nach wie vor nicht auf der Roten Liste zu finden ist die »Falken«-Drohne - eine Art, auf die man getrost verzichten könnte. Obwohl die Bundeswehr keines der fünf Exemplare des Typs »Euro Hawk« (Euro Falke) in Betrieb nehmen kann, ließ etwa die NATO verlauten, dass dies für das Militärbündnis ohne Folgen bleiben werde. Ihr geplantes Bodenüberwachungssystem mit Drohnen des Typs »Global Hawk 40« werde »von der Stange gekauft«.
Aktuell gefährdet ist lediglich der Job von Thomas de Maizière. Der Verteidigungsminister hat nach Ansicht von Jürgen Trittin gegen das Gesetz verstoßen, weil er Details zu dem Rüstungsvorhaben verschwieg. »Hier wird offensichtlich mit falschen Karten gespielt«, sagte der Grünen-Fraktionschef dem ARD-Morgenmagazin. Der verteidigungspolitische Sprecher der LINKEN, Paul Schäfer, warf dem Minister ein »gestörtes Verhältnis zur Transparenz« vor. Schäfers Amtskollege bei der SPD, Rainer Arnold, warnte de Maizière davor, die Verantwortung für das politische und finanzielle Debakel »nach unten abzuwälzen«. Es gibt Hoffnung bei den Artenschützern, dass sich die Verteidigungsminister unter Schwarz-Gelb noch vor der Wahl im Herbst weiter vermehren könnten.
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