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Wilderer ballern in Bayerns Wäldern

Jagdverbandspräsident sieht auch die Bevölkerung gefährdet

  • Lesedauer: 2 Min.
Wilderei war nach den Weltkriegen an der Tagesordnung. Aber auch heute noch bereitet der illegale Abschuss den bayerischen Jägern Sorge. Neben dem oft qualvollen Tod für die Tiere warnen die Jäger vor der Gefahr, die von bewaffneten Wilderern ausgeht.

Feldkirchen (dpa/nd). Die Wilderei nimmt in Bayern nicht ab - und nach Angaben des Jagdverbandes ist sie auch für die Bevölkerung eine Gefahr. Besonders in Bergregionen gelte die illegale Jagd vielerorts noch immer als Kavaliersdelikt. »Dabei sind bewaffnete Wilderer nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Bevölkerung eine Gefahr«, sagte der Präsident des Bayerischen Jagdverbandes, Jürgen Vocke, in einem dpa-Gespräch. Niemand wisse, wie ein ertappter Wilderer mit der Waffe in der Hand reagiere. Jedes Jahr würden etwa 160 Fälle von Wilderei gemeldet, aber die Dunkelziffer liege etwa sechsmal höher.

Wilderei war in Bayern nach den Weltkriegen an der Tagesordnung. »Bei den Jägern wird die Handhabung mit der Waffe aus gutem Grund regelmäßig überprüft«, betonte Vocke. Wilderer zögen dagegen mit einer scharfen Waffe unkontrolliert durch die Wälder. Er habe selbst schon eine gefährliche Konfrontation mit einem Wilderer gehabt. »Ich wusste nicht, ob die Situation eskaliert, weil er mit dem Rücken zur Wand stand«, erinnert sich Vocke. Der Mann sei glücklicherweise geflohen. Offensichtlicher ist bei der illegalen Jagd jedoch der Schaden für die Tiere. »Die Wilderer schießen meist mit Kleinkalibern, damit der Schuss nicht so weit gehört wird«, erläuterte Vocke. Dabei würden die Tiere oft nur verletzt und verendeten qualvoll. Außerdem hätten es die illegalen Jäger wegen der Fleischmenge auf ältere und größere Tiere abgesehen - mit fatalen Folgen für ihre Jungen. Auch die illegale Jagd mit Schlingen und Fallen sei aus Sicht des Tierschutzes verwerflich.

Helfen könne nur Aufklärung, ist Vocke überzeugt. »An Stammtischen werde immer noch mit Wilderei geprahlt. Da gilt es eindeutig Position zu beziehen.« Der illegale Abschuss von Tieren sei ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzrecht.

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