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Prozess zu Jonny K. neu aufgerollt

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Auch in der Neuauflage des Prozesses um die Prügelattacke auf den 20-jährigen Berliner Jonny K. haben die sechs Angeklagten am Donnerstag eine Schuld am Tod bestritten. »Ich möchte ganz deutlich sagen, dass ich mit dem Tod von Jonny nichts zu tun hatte«, verlas der 19-jährige Onur U., der als Hauptangeklagter gilt, selbst seine Erklärung vor dem Berliner Landgericht. »Es lässt mich nicht kalt und ist mir alles andere als egal.« Im ersten Prozess hatte er die Erklärung von einem Anwalt vorlesen lassen. Der erste Prozess war am Montag wegen Befangenheit eines Schöffen geplatzt.

Der Tod von Jonny K. hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Laut Anklage war der junge Berliner in der Nacht zum 14. Oktober 2012 in der Nähe des Alexanderplatzes völlig grundlos mit Schlägen und Tritten so heftig angegriffen worden, dass er mit dem Kopf auf das Pflaster stürzte. Der 20-Jährige starb einen Tag später an Gehirnblutungen. Vier der sechs Männer im Alter von 19 bis 24 Jahren müssen sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten, die anderen wegen gefährlicher Körperverletzung. Ein 24-jähriger Angeklagter, der Jonny K. noch gegen den Kopf getreten haben soll, als dieser schon reglos am Boden lag, bestritt dies in seiner vom Anwalt verlesenen Erklärung. Auch die übrigen Angeklagten gaben eine Beteiligung an der Schlägerei zu. Für den Tod von Jonny K. übernahmen sie gleichfalls keine Verantwortung.

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