Duma schürt Schwulenhass

Protest Homosexueller gegen neues Gesetz

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Moskau (dpa/nd). Wer im Beisein von Kindern über Homosexualität spricht, riskiert in Russland künftig hohe Geldstrafen. Ein entsprechendes Gesetz wurde am Dienstag von der Staatsduma in Moskau angenommen. Das Parlament habe in letzter Lesung mit einer Enthaltung für das landesweite Verbot von »Homosexuellen-Propaganda« gestimmt, meldete die Agentur Interfax. Bürgerrechtler kritisieren, das Verbot schüre auch den Hass gegen Schwule, Lesben und Transsexuelle. Der Menschenrechtsbeauftragte Wladimir Lukin warnte, das Verbot könne zu »menschlichen Opfern und menschlichen Tragödien« führen.

Als Höchststrafe drohen umgerechnet bis zu 25 000 Euro Geldbuße. Medien, die über Homosexualität berichten, können für drei Monate geschlossen werden. Ausländer müssen mit Abschiebung und Arrest rechnen. Vor dem Parlamentsgebäude wurden protestierende Homosexuellen-Aktivisten von ultraorthodoxen Gegendemonstranten mit Eiern beworfen.

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