Das Feindbild Polizei wird stärker

20 Jahre Koordinierungsstelle der Fußball-Fanprojekte: Zeit für Bilanzen und Wünsche

Zum 20. Jubiläum der Koordinierungsstelle der Fanprojekte (KOS) hat ihr Leiter Michael Gabriel Erfolge der Fanarbeit herausgestellt und Verbesserungen in der Arbeit mit Ultragruppierungen angemahnt. Außerdem beklagt Gabriel die Festigung des Feindbildes Polizei.

nd: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach lobte das System der deutschen Fanarbeit als »weltweit einmalig«. Das hört man gern, oder?
Gabriel: Klar. Wir haben uns auch über das Lob aus der Politik gefreut und insbesondere darüber, dass die Fanprojekte vor Ort unsere Arbeit positiv bewerten.

Die Koordinierungsstelle jener Projekte (KOS) hat sich direkt nach der Wende gegründet. Ein Zufall?
Es gab keinen unmittelbaren Zusammenhang, aber es war der richtige Zeitpunkt. Gewalt und Rassismus waren damals im West-Fußball ein großes Thema, aber auch die DDR hatte gehörige Gewaltprobleme bei manchen Spielen. Insbesondere in der Umbruchphase hat sich das gegenseitig befeuert. Das Nationale Konzept Sport und Sicherheit war die richtige Antwort darauf.

Hooligans und Nazis sind heute Randerscheinungen in den oberen Spielklassen. Wenn es doch zu rassistischen Äußerungen kommt, wird das wie zuletzt in Braunschweig oder Duisburg...



Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.