Klimaschutz-Skeptiker
Kurt Stenger über Klimawandel und Klimakatastrophe
In der US-Politik finden noch immer von der Ölindustrie gesponserte Lobbygruppen Gehör, die leugnen, dass es eine von Menschen gemachte Erderwärmung überhaupt gibt. Klimaschutzmaßnahmen, so die Botschaft dieser sogenannten Klimaskeptiker, seien daher Humbug.
In Deutschland würde zwar kein relevanter Politiker öffentlich die Existenz des Klimawandels anzweifeln. Doch wenn es um konkrete Maßnahmen wie die Energiewende geht, sind die Bremser nicht weniger einflussreich. Bei den CO2-Grenzwerten für Pkw, die gerade auf EU-Ebene festgezurrt werden sollen, sitzen sie sogar am Steuer. Die geradezu perfide Logik der vermeintlichen Klimakanzlerin Angela Merkel: Wenn wir uns schon zu einem Miniprogramm gegen Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa breitschlagen lassen, dürfen wir ja wohl an anderer Stelle an die Jobs in »unserer« Autoindustrie denken. Die produziert nach wie vor besonders gerne PS-starke Spritschlucker der Oberklasse. Strenge CO2-Grenzwerte würden Daimler, BMW und Audi dieses Geschäft vermiesen. Dass dadurch der Klimaschutz aufgehebelt und der strukturelle Wandel der Autoindustrie verzögert wird - piepegal!
Dabei hatte die Bundesregierung schon dafür gesorgt, dass die ursprünglichen Pläne deutlich aufgeweicht wurden. Merkels Parteifreund Matthias Wissmann, der den Verband der Automobilindustrie leitet, geht der Kompromiss von EU-Parlament und Ministerrat immer noch zu weit. Daher blockieren die deutschen Klimaschutz-Skeptiker munter weiter.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.