Snowden: Meine Überzeugungen sind ungebrochen
Erklärung des 30-Jährigen: US-Regierung fürchte sich nicht vor Whistleblower, sondern vor informierter und kritischer Öffentlichkeit
Berlin (nd). Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter und Whistleblower Edward Snowden hat der US-Regierung vorgeworfen, »Staatsbürgerschaft als Waffe zu verwenden«. In einer Erklärung des 30-Jährigen, welche von der Plattform Wikileaks veröffentlicht wurde, kritisierte Snowden, obwohl er keines Verbrechens verurteilt sei, habe die US-Regierung »meinen Reisepass einseitig annulliert, und mich dadurch zum Staatenlosen gemacht. Ohne jegliche richterliche Anordnung versucht die Regierung jetzt, mich davon abzuhalten, ein Grundrecht auszuüben. Ein Recht, das allen Menschen zusteht. Das Recht, um Asyl anzusuchen.«
In der Erklärung zieht Snowden zudem eine kurze Bilanz seiner Flucht. »Meine Überzeugungen sind ungebrochen und ich bin von den Bemühungen so vieler beeindruckt.« Er habe Honkong verlassen, »nachdem klar wurde, dass meine Freiheit und Sicherheit bedroht waren, weil ich die Wahrheit offenbart habe«. Es sei »neuen und alten Freunden« zu verdanken, dass er weiterhin frei sei. Unter dem Strich würde sich die US-Regierung allerdings »nicht vor Whistleblowern wie mir« fürchten, sagte Snowden. »Wir sind staatenlos, eingesperrt, oder machtlos. Nein, die Obama-Regierung fürchtet sich vor euch. Sie fürchtet sich vor einer informierten, aufgebrachten Öffentlichkeit, die jene verfassungstreue Regierung einfordert, die ihr versprochen wurde«.
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