SPD-Werbung an Schulen im Nordosten

Opposition kritisiert Sozialministerin Schwesig

  • Lesedauer: 2 Min.

Schwerin (dpa/nd). Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD) hat nach einem Bericht des Rundfunksenders NDR Radio MV zur Einschulungsfeier an zwei Schweriner Grundschulen Werbebriefe in eigener Sache verteilt und sich damit Kritik eingehandelt. In den Schreiben an Eltern und Großeltern von 124 Erstklässlern habe die SPD-Bundesvize »zur Einschulung alles Gute« gewünscht und weitreichende Versprechungen gemacht: »Ich als Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern und als SPD-Landtagsabgeordnete werde auch alles dafür tun, damit Ihre Kinder in eine gesunde und glückliche Zukunft gehen können«, zitiert der NDR aus dem Brief. Dieser trage Schwesigs Unterschrift, als Absender sei ihr Bürgerbüro mit aufgedrucktem SPD-Logo angegeben.

Die Opposition wertete das Schreiben wenige Wochen vor der Bundestagswahl indes als unerlaubte Wahlwerbung und verwies auf das parteipolitische Neutralitätsgebot für Schulen. »In einen Schulranzen gehören Hefte, Bücher und Stifte und nicht Werbebotschaften für die eigene Karriere«, machte die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg, ihre Meinung deutlich. Sie sei »entsetzt über die Dreistigkeit, mit der Frau Schwesig unverhohlen Wahlkampf an Schulen betreibt«. Laut NDR zeigte sich auch SPD-Regierungspartner CDU »verwundert« über das Vorgehen der Ministerin, die als Mitglied im Kompetenzteam von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück eine prominente Rolle im SPD-Wahlkampf spielt.

Schwesig ließ die Vorwürfe in einer Erklärung ihres Wahlkreisbüros zurückweisen. Die Begrüßung der Erstklässler in beiden Schulen mache sie, seit sie 2011 in den Landtag einzog und nicht erst in diesem Jahr. »Da Frau Schwesig in diesem Jahr nicht selbst vor Ort sein konnte, weil ihr Sohn eingeschult wurde, hat sie die Erstklässler schriftlich mit einem Brief begrüßt«, heißt in der Erklärung.

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