Berichte über Hunderte Tote in Syrien
Widersprüchliche Angaben über Chemiewaffeneinsatz
Damaskus (Agenturen/nd). Bei massiven Kämpfen sollen in Syrien am Mittwochmorgen 430 Menschen getötet worden sein. Unter anderem soll die syrische Armee mit Kampflugzeugen, Raketen und Artillerie gegen von Rebellen kontrollierte Ortschaften vorgangenen sein.
Sogenannte »Lokale Revolutionskomitees« berichteten, betroffen seien vor allem der Bezirk Al-Ghuta Al-Scharkija, der als Hochburg des Widerstandes gegen Präsident Baschar al-Assad gilt, sowie Moadhamijat al-Scham.
Widersprüchliche Berichte gibt über den Vorwurf, syrische Truppen hätten dabei auch Giftgas eingesetzt. Während die in London ansässige und der Opposition nahestehende »Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte« einen solchen Angriff bestätigt, widerspricht der russische Auslandsnachrichtensender »Russia Today« den Darstellungen. So hätten Bewohner der Region gegenüber einem Korrespondenten des Senders bestätigt, dass kein Angriff mit Chemiewaffen stattgefunden habe.
Vor allem im Vorfeld von UN-Sicherheitsratssitzungen oder des Besuchs internationaler Delegationen hatten syrische Oppositionelle und die Londoner »Beobachtungsstelle für Menschenrechte« der syrischen Regierung bereits mehrmals größere Massaker vorgeworfen. Oft stellten sich diese Berichte später as falsch heraus.
Seit gestern hält sich ein Team der Vereinten Nationen in Damaskus auf, das den Einsatz von Giftgas im syrischen Bürgerkrieg untersuchen soll.
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