Hilfe für Hungernde in Indien
Parlament in Delhi verabschiedete Programm gegen die Armut
Delhi (epd/nd). Der Beschluss wenige Monate vor den Wahlen im Frühjahr 2014 gilt als Etappensieg für die angeschlagene regierende Kongresspartei, die sich mit dem Programm den Rückhalt ihrer Stammwähler sichern will. Trotz der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung Indiens leben etwa 70 Prozent der mehr als 1,2 Milliarden Einwohner unterhalb der Armutsgrenze. Das ambitionierte Subventionsprogramm mit Kosten von knapp 18 Milliarden Euro pro Jahr ist das politische Wunschkind von Kongresspartei-Chefin Sonia Gandhi. In einem außergewöhnlichen Auftritt im Parlament verteidigte die ansonsten sehr öffentlichkeitsscheue Politikerin das Gesetz gegen seine zahlreichen Gegner und sprach von einer »Revolution« für die Bedürftigen.
Kritiker wandten dagegen ein, dass der Vorstoß rein populistischen Zwecken dient, aber wenig dazu beitrage, Hunger und Armut zu bekämpfen. Die Kosten seien angesichts der Wirtschaftskrise in Indien nicht zu schultern. Das Gesetz, das noch vom Oberhaus des Parlaments gebilligt werden muss, sieht vor, dass 800 Millionen Menschen im Land pro Monat fünf Kilo verbilligtes Getreide bekommen.
Indien betreibt eine Vielzahl von Programmen zur Armutsbekämpfung - von kostenlosen Schulspeisungen über Lebensmittelkarten und Arbeitsmaßnahmen bis zur Unterstützung für Schwangere und Hausbauzulagen.
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