Hilfe für Hungernde in Indien

Parlament in Delhi verabschiedete Programm gegen die Armut

  • Lesedauer: 1 Min.
Das indische Parlament hat ein hoch umstrittenes Programm zur Armutsbekämpfung verabschiedet, das zwei Drittel der Bevölkerung mit verbilligten Lebensmitteln versorgen soll. Die Abgeordneten im Unterhaus stimmten der Vorlage am Montagabend nach neunstündiger Debatte zu.

Delhi (epd/nd). Der Beschluss wenige Monate vor den Wahlen im Frühjahr 2014 gilt als Etappensieg für die angeschlagene regierende Kongresspartei, die sich mit dem Programm den Rückhalt ihrer Stammwähler sichern will. Trotz der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung Indiens leben etwa 70 Prozent der mehr als 1,2 Milliarden Einwohner unterhalb der Armutsgrenze. Das ambitionierte Subventionsprogramm mit Kosten von knapp 18 Milliarden Euro pro Jahr ist das politische Wunschkind von Kongresspartei-Chefin Sonia Gandhi. In einem außergewöhnlichen Auftritt im Parlament verteidigte die ansonsten sehr öffentlichkeitsscheue Politikerin das Gesetz gegen seine zahlreichen Gegner und sprach von einer »Revolution« für die Bedürftigen.

Kritiker wandten dagegen ein, dass der Vorstoß rein populistischen Zwecken dient, aber wenig dazu beitrage, Hunger und Armut zu bekämpfen. Die Kosten seien angesichts der Wirtschaftskrise in Indien nicht zu schultern. Das Gesetz, das noch vom Oberhaus des Parlaments gebilligt werden muss, sieht vor, dass 800 Millionen Menschen im Land pro Monat fünf Kilo verbilligtes Getreide bekommen.

Indien betreibt eine Vielzahl von Programmen zur Armutsbekämpfung - von kostenlosen Schulspeisungen über Lebensmittelkarten und Arbeitsmaßnahmen bis zur Unterstützung für Schwangere und Hausbauzulagen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal