Nothilfe ist meine Motivation

Tankred Stöbe macht in Berlin Überstunden, um Zeit zu gewinnen für den Einsatz mit Ärzte ohne Grenzen in Syrien

Dr. Tankred Stöbe (44) ist Facharzt für Innere und Intensivmedizin im Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe in Berlin-Spandau und Vorstandsvorsitzender von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland. Nach seiner Rückehr von einem Einsatz in einem Lager für syrische Flüchtlinge sprach Roland Etzel mit ihm.

nd: Sie waren Arzt in einem Flüchtlingslager. Wie funktioniert dort die Welt?
Stöbe: Ich war von Mitte August bis Mitte September in einem Auffanglager auf irakischem Gebiet im Dreiländereck mit Syrien und der Türkei. Unsere Aufgaben kann man vielleicht in drei Bereiche einteilen. Der erste war, die Flüchtlinge direkt nach Grenzübertritt medizinisch zu betreuen. Jeden Tag konnten wir sehen, wie sie viele Kilometer unter heißer Sonne von Syrien nach Irak kamen. Direkt an der Grenze hatten wir ein Behandlungszelt aufgestellt. In den ersten vier Wochen versorgten wir dort über 600 Patienten. Die zweite Aufgabe bestand darin, den Flüchtlingen in die neu entstehenden Flüchtlingslager zu folgen und ihnen dort medizinische Hilfe anzubieten. Drittens schließlich betreuten wir mit Domiz in der Nähe der Großstadt Dohuk ein klassisches Flüchtlingslager.

Sie haben doch manches von dem ahnen können, was Sie dort erwartet.
Ich hatte vie...


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