Mitarbeiter von Karstadt im Warnstreik

Betrieb in Warenhäusern nur wenig beeinträchtigt

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Berlin. Mit Warnstreiks haben die Beschäftigten zahlreicher Karstadt-Filialen am Freitag den Druck auf die Geschäftsführung verstärkt. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di beteiligten sie sich an Kundgebungen und Betriebsversammlungen, auf denen sie eine Rückkehr zur Tarifbindung sowie eine Standort- und Beschäftigungssicherheit forderten. Der Betrieb in den Warenhäusern wurde nach Unternehmensangaben dadurch kaum beeinträchtigt, keine Filiale habe geschlossen werden müssen.

»Die Eigentümer Nicolas Berggruen und René Benko müssen endlich deutlich machen, wohin die Reise gehen soll«, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Arno Peukes. Die Verunsicherung der Beschäftigten, die nach Berichten über eine angebliche Schließung des Stuttgarter Karstadt-Hauses noch zugenommen habe, müsse ein Ende haben, forderte er.

Das Unternehmen war im Frühjahr aus den regionalen Tarifverträgen für den Einzelhandel ausgestiegen, um Kosten zu sparen. Für die rund 20 000 Mitarbeiter entfallen damit unter anderem bis 2015 Gehaltserhöhungen, die tarifvertraglich vereinbart sind. Im September hatte Berggruen jeweils 75,1 Prozent an der Karstadt-Premium-Gruppe und an Karstadt Sports an die Signa Holding von Benko verkauft.

Ver.di hatte die Beschäftigten des Warenhauskonzerns für Freitag und zum Teil auch für Samstag zu Streiks aufgerufen, um vor der nächsten Verhandlungsrunde Mitte November Druck auf die Geschäftsführung auszuüben. Die Schwerpunkte lagen in Nord- und Westdeutschland. In Berlin zogen nach Gewerkschaftsangaben mehr als 400 Streikende über den Kudamm. Agenturen/nd

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