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Frühe Diagnose verbessert die Chancen

40 Prozent der Kranken werden geheilt Von Dieter Janke

  • Lesedauer: 2 Min.

Krebs ist nicht nur bei Betroffenen ein Angstgegner. Auch vermeintlich Gesunde sehen in ihm eine bisweilen lähmende Gefahr - eine Lähmung, die, wenn sie aus Angst vor unliebsamen Kenntnissen, zur Verdrängung führt, folgenschwere Konsequenzen nach sich ziehen kann. Trotz weltweiter Anstrengungen ist es den Medizinern bis heute nicht gelungen, seinen Ursachen auf die Spur zu kommen und sichere Heilmethoden zu entwickeln. Trotzdem könnten 40 Prozent der Krebserkrankten geheilt werden. Wenn nicht, so wurde auf dem «Patientenforum Leipzig» durch Fachmediziner konstatiert, kann eine wirksame Therapie inzwischen zumindest bewirken, dass der Krankheitsverlauf verzögert und dem Betroffenen ein weitgehend unbeeinträchtigtes Leben ermöglicht wird.

«Wichtigste Voraussetzung dafür, dass dem Krebs wirksam begegnet werden kann, ist und bleibt die Frühdiagnose», betonte deshalb der Leipziger Krebsspezialist Prof. Dr. Siegfried Kiene. Wenn schon Lymphknotenmetastasen festgestellt werden müssen, halbierten sich die Heilungschancen. Im Falle von Fernmetastasen sinken sie noch mehr. Frühdiagnosen und zeitiger Therapiebeginn könnten hingegen Rückfälle mitunter um Jahre verzögern. Der Stein der Weisen bei der Bekämpfung der Tumore fand sich bislang nicht. Allerdings, so Kiene hat sich in den letzten Jahren sowohl bei den diagnostischen als auch bei den therapeutischen Verfahren viel getan. «Moder ne bildgebende Verfahren» betonte der Onkologe, «wie die Endoskopie oder serologische Tests zum Nachweis von Tumormarkern erhöhen die Chancen der Früherkennung und ermöglichen das präzise Beurteilen von Befunden». Wichtig ist dabei, dass der Patient dadurch keinen größeren Belastungen ausgesetzt ist. In gleicher Richtung wirken die Fortschritte bei der klassischen Tumortherapie durch Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie. Auf dem «Patientenforum» wurde berichtet, dass begleitende Therapien, etwa Einsatz von Enzvmen und Hormonen oder Stimulation des Hormonsvstems, die Behandlung unter stützen oder zumindest helfen können, Nebenwirkungen besser zu verkraften. Wenn der Heilkunst der Mediziner Grenzen gesetzt sind, kommen schmerzlindernde Strategien zum Einsatz. Sie behandeln zwar lediglich Svmptome Aller dings, erläuterte Kiene, handele es sich dabei nicht um die Einrichtung von «Ster bestationen». Das Unverständnis von Krankheit und Svmptomen, Prognose und Therapie lasse den Lebensmut der Er krankten spürbar sinken. «Die Wahrheit in der Aufklärung ist eine Medizin. Aber sie braucht auch die rechte Dosis und Zeit», so Kiene

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