Besonderer Reiz für sensible Betrachter

Was eigentlich ist deutsche Kunst, wurde unlängst in einer renommierten Wochenzeitschrift gefragt. Was macht ihre Spezifik im Kontext europäischer Kulturtraditionen und angesichts der scheinbar jede Grenze niederreißenden Moderne aus? Und was könnte dann unter sorbischer Kunst zu verstehen sein, denn auch sie war und ist in Zusammenhänge eingebunden, die über ihre regionale und ethnische Zugehörigkeit hinausweisen. Vielleicht verhilft da die kleine, im Bulgarischen Kulturinstitut gezeigte Ausstellung »Objekt und Installation« zu neuen Einsichten.

Sechs sorbische Künstler aus Berlin, Leipzig, dem Oderbruch und Spreewald vermitteln mit ihren Werken das Bild einer Kunstlandschaft, die auf den ersten Blick wenig Sorbisches an sich hat. Zweierlei fällt auf: zum einen der Bruch mit einer Kunst, die sich in den Jahren der DDR stark an ethnisch-folkloristischen Muster...