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  • Rechtsstreit:

Wieviel Eisen brauchen Frühstücksflocken ?

  • Lesedauer: 2 Min.

Ernährungswissenschaftler warnen vor vermeintlich besonders gesunden Lebensmitteln, die mit Eisen angereichert werden. Der Hohenheimer Mediziner Professor Hans Biesalski erklärt in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift «Greenpeace Magazin», dass ein leichter Eisenmangel sogar vor Infektionen schütze, da fast alle Krankheitserreger den Stoff für ihr Wachstum benötigten.

«Offenbar ist Eisen ein Element, auf das der Körper nur in engen Grenzen angewiesen ist und das mit steigender Konzentration auch Schaden anrichten kann», ergänzt Brigitte Neumann vom Europäischen Institut für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaft (EU.LE) in Hochheim.

Wegen dieses Verdachts hat Norwegen Anfang 2000 die Einfuhr von «Kellogg's Cornflakes» verboten. Die Frühstücksflocken werden künstlich mit Eisen und Vitaminen angereichert. Auch Dänemark, Frankreich und Holland prüfen derzeit, ob sie dem norwegischen Vorbild folgen wollen. Nach einer Klage des US- Konzerns wird der Streit derzeit vor dem Gerichtshof der europäischen Freihandelszone EFTA in Luxemburg verhandelt

Das für Ende des Monats angekündigte Urteil wird mit Spannung erwartet. Schon jetzt setzen Konzerne wie Unilever, Nestle und Novartis jährlich 68 Milliarden Mark mit «Functional Food» um - so die neudeutsche Bezeichnung für Nahrungsmittel mit angeblich gesunden Zusätzen. Der Anteil am weltweiten Lebensmittelmarkt soll - so optimistische Prognosen des Unilever-Konzerns - bis zum Jahr 2010 auf mehr als 25 Prozent ansteigen. Für Lebensmittelchemiker Udo Pollmer keine schönen Aussichten: «Der permanente Verzehr solcher Produkte ist wahrscheinlich schädlicher, als hin und wieder einen Hamburger zu vertilgen.» (ND/ots)

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