Sandmännchen und 7300 Luftballons
Vor 20 Jahren wurde der Bezirk Hellersdorf gegründet / Jubiläumsfeier mit Festakt
Ein Drittel der Hellersdorfer Einwohner sind Kinder oder Jugendliche. Von einem »noch immer jungen« Stadtteil, der gebührend gefeiert werden soll, spricht Bürgermeister Klett: »Liebe Jungen und Mädchen, Große und Kleine und liebe Eltern und Großeltern, kommt in die Helle Mitte und lasst euch überraschen!«
Erinnerungen an die legendäre »Gummistiefelzeit« der Anfänge bewahrt das Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Alt-Marzahn 51. Hier wird noch bis 16. Juli als »erster Baustein« zur Dauerausstellung die Exposition »Marzahn-Hellersdorf: Bezirk und Großsiedlungen« präsentiert. Sie erinnert auch daran, dass sich für zahlreiche Menschen nach den Altbauten ohne Zentralheizung und Bad hier der lang gehegte Wunsch nach einer besseren und komfortableren Wohnung erfüllte. Viele junge Familien zogen in den jüngsten Bezirk, nahmen eine unzulängliche Infrastruktur und Provisorien in Kauf.
Der seit dem 1. Januar 2001 fusionierte Großbezirk mit seinen 251 000 Einwohnern umfasst nicht nur das Großsiedlungsgebiet mit rund 100 000 Plattenwohnungen, in denen zwei Drittel der Bevölkerung leben, sondern auch die fünf »Dörfer« Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Marzahn. Sie gehen auf die Ansiedlung germanischer und slawischer Stämme zurück. Die Dörfer entstanden um die Mitte des 13. Jahrhunderts, als deutsche Siedler in der Nähe des Wuhlelaufes die Wälder rodeten und Landwirtschaft betrieben. Inzwischen ist Hellersdorf seit Mitte der 90er Jahre durch die Ansiedlung der Alice-Salomon-Fachhochschule allerdings sogar ein moderner Hochschulstandort.
1. Juni, 10 Uhr: Begrüßung der Kinder, Alice-Salomon-Platz; 11 Uhr: Eröffnung der Ausstellung »SKULPTURA XXL« im Atrium der Hellen Mitte, Lil-Dagover-Gasse 2, und Enthüllung der fünf Meter hohen Holzplastik »SVOBODA« (Frieden) von Miroslav Srostik; 13 Uhr: Soccerturnier, Alice-Salomon-Platz; 13-18 Uhr: Tag des offenen Gutes Hellersdorf, Alt-Hellersdorf 17; 17 Uhr: Festakt im Oberstufenzentrum II, Peter-Weiß-Gasse 8; 19 Uhr: Freiluftkonzert, Fritz-Lang-Platz. Gegen 20.40 Uhr: hier die Begrüßung der 20-jährigen Hellersdorferinnen und Hellersdorfer; 22 Uhr: Festkonzert; 23 Uhr: Barockfeuerwerk.
2. Juni, 15-21 Uhr: Mieterfest, Spremberger Straße. Im Web: www.marzahn-hellersdorf.de
Chronik
Herbst 1979: Die Erschließungsarbeiten für Hellersdorf beginnen in Kaulsdorf-Nord.
Mai 1980: Beginn der Montage von Plattenbauten in Kaulsdorf-Nord I durch Baukombinate der DDR-Nordbezirke Rostock, Neubrandenburg und Schwerin.
10. April 1981: Die ersten Wohnungen der Großsiedlung Hellersdorf werden in Kaulsdorf-Nord I übergeben.
29. Mai 1985: Die erste Kaufhallenbäckerei Berlins wird in der Hellersdorfer Straße eröffnet.
17. März 1986: Die Stadtverordnetenversammlung beschließt: 1. Juni 1986 ist Hellersdorfer Gründungsdatum.
01.Juni 1986: Der Bezirk Hellersdorf wird aus dem Bezirk Marzahn ausgegliedert. Er umfasst die Ortsteile Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf.
25. Juni 1986: Hans-Günter Burbach wird Stadtbezirksbürgermeister.
1. Juli 1989: Die U-Bahn nimmt auf der Strecke von Tierpark nach Hönow den Betrieb auf.
7. Dezember 1989: Konstituierende Sitzung des Runden Tisches.
6. Mai 1990: Marlitt Köhnke (SPD) wird zur Bezirksbürgermeisterin gewählt.
19. Oktober 1995: Für das künftige Bezirkszentrum »Helle Mitte« wird der Grundstein gelegt.
22. Oktober 1995: Uwe Klett (PDS) wird zum Bezirksbürgermeister gewählt.
Herbst 1995: Prinz Charles besucht Sanierungsprojekte.
11.-14. September 1997: Das Bezirkszentrum »Helle Mitte« wird eröffnet.
1. Januar 2001: Marzahn und Hellersdorf werden wieder vereint. Uwe Klett (PDS) wird Bürgermeister.
Daten: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf
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