»Sie künden vom jüdischen Leben«

Zur Erinnerung an die Opfer der Pogromnacht reinigten Berliner Stolpersteine

  • Jérôme Lombard
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit vielfältigen Aktionen gedachten Berliner am Sonnabend der Opfer der Pogromnacht, die vor 75 Jahren jüdisches Leben zerstörte.

Es war eine Gruppe von ganz unterschiedlichen Menschen, die sich am Sonnabend vor dem U-Bahnhof Wittenbergplatz am östlichen Ende der Tauentzienstraße versammelt hatte: Die Sänger Max Raabe und Klaus Hofmann, Fernsehmoderator Günther Jauch, Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz, SPD-Urgestein Walter Momper und Margot Friedländer, Shoah-Überlebende und Zeitzeugin. Sie waren zusammengekommen, um der nationalsozialistischen Novemberpogrome gegen Synagogen und jüdische Geschäfte im Jahr 1938 auf ganz spezielle Art zu gedenken. Mit Schwämmen und Putzmitteln ausgerüstet, widmeten sie sich den kleinen Messingtafeln im Straßenpflaster, auf denen Namen, Geburts-, Deportations- und oft ein Todesdatum an das Schicksal von verfolgten Menschen erinnert und denen Witterung und Straßenschmutz zugesetzt hatte.

»Stolpersteine sind eine einfache, aber sehr effektive Form des Gedenkens. Sie rufen uns die abscheulichen Verbrechen der Nazis i...


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