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Früherer Chef der Stadtwerke in Haft

  • Lesedauer: 2 Min.

Brandenburg/Havel. Der Skandal um die Stadtwerke in Brandenburg/Havel ist deutlich größer als zunächst angenommen. »Inzwischen geht es um einen strafrechtlich relevanten Schaden von rund 1,1 Millionen Euro«, sagte gestern Oberstaatsanwalt Frank Winter. Weil sich die Ermittlungen deutlich zulasten des früheren Chefs verschärft haben, sitzt dieser inzwischen in Untersuchungshaft. Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU) zeigte sich schockiert über das immer größer werdende Ausmaß der Korruptionsaffäre, die zu den größten des Landes gehört. Gegen den Beschuldigten war bereits am 15. Oktober ein Haftbefehl erlassen, dann aber außer Vollzug gesetzt worden. Angesichts der neuen Verdachtsmomente sei der Haftbefehl seit Dienstag wieder in Kraft, bestätigte Winter. Der Mann soll mit rund 280 000 Euro deutlich mehr Geld abgezweigt haben als zuvor angenommen. »Zunächst waren wir von etwa 70 000 Euro ausgegangen«, sagte Winter. Die Justiz ermittelt inzwischen gegen ein Dutzend weitere Beschuldigte. Es handele sich um Verantwortliche von Firmen, die in Beziehung zu den Stadtwerken standen. Der ehemalige Stadtwerke-Chef soll sich über ein System aus Scheinrechnungen drei bis vier Jahre lang bereichert haben. Zunächst waren die Ermittler über fingierte Rechnungen gestolpert, mit denen er sich eine Jagdausrüstung auf Firmenkosten zugelegt haben soll. Später traten auch Beziehungen zu einem Mineralöllieferanten zutage. Mit dessen Hilfe soll der Verdächtige rund 600 000 Liter Heizöl aus Lagerbeständen der Stadtwerke als verdorben deklariert und auf eigene Rechnung verkauft haben. Die Staatsanwaltschaft will ihre Ermittlungen Anfang 2014 abschließen. dpa/nd

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