Wundersame Feen an der Wiege der DDR?

Stefan Wolle hat seine Trilogie über den ostdeutschen Staat nunmehr vollendet

  • Stefan Bollinger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Wir können aufatmen. Der abschließende, dritte Band seiner Geschichte von Alltag und Herrschaft in der DDR liegt vor. Stefan Wolle versprach, diese nicht von ihrem Ende her zu erzählen - und tat es doch. Denn erst mit dem letzten Band begab er sich in die Anfangsjahre der DDR.

Viel ist hier vom detailverliebten Autor zu erfahren. Beispielsweise, dass HO-Schweineohren nur drei Deutsche Mark der DDR kosteten, es markenfreie Angebote in der Gaststätte »Lukullus« in der Berliner Friedrichstraße gab und wie beliebt der originäre DDR-Tanz Lipsi war. Jenseits dieser lesenswerten Passagen entwickelt Wolle indes ein DDR-Bild, das die Verdikte des konservativen Zeitgeistes nur wenig variiert und differenziert. Seine Sache ist der »große Zauber des Anfangs« nicht - eines Anfangs in den Trümmern des Nazireichs, in dem Antifaschisten sich bemühten, Not und Alltagssorgen der Bevölkerung zu mildern und eine linke Einheit zu schmieden, aus de...


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