EU-Parlament will Snowden nun wirklich befragen

Ausschuss verlangt Livestream / Zustimmung des Whistleblowers fraglich

  • Lesedauer: 1 Min.

Brüssel. Im Europaparlament hat sich der Ausschuss für Justiz und Bürgerrechte am Donnerstag dafür ausgesprochen, den ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden per Video-Konferenz zu seinen Enthüllungen zu befragen. Die Ausschussmehrheit will allerdings, dass Snowden per Direktschaltung angehört werden soll und nicht wie zunächst vorgeschlagen per Video-Aufzeichnung.

Bisher habe der im russischen Exil lebende US-Bürger, der von der Justiz seines Landes per Haftbefehl gesucht wird, dies abgelehnt, sagte der deutsche Grüne Jan Philipp Albrecht der Nachrichtenagentur AFP. Snowden befürchte, bei einer Direktschaltung könne sein Aufenthaltsort geortet werden. Es sei »nicht wahrscheinlich«, dass der ehemalige Geheimdienstarbeiter seine Meinung ändere.

Am Nachmittag will die mit den Untersuchungen der Aktivitäten des US-Geheimdienstes NSA beauftragte Arbeitsgruppe in Brüssel ihren Abschlussbericht vorlegen. Der Gruppe gehören sechs Vertreter unterschiedlicher Fraktionen an. Sie wurden nach den Enthüllungen Snowden damit beauftragt, Licht in die NSA-Affäre zu bringen.

Dabei ging es unter anderem um die Frage, inwieweit Institutionen der EU und ihrer Mitgliedsländer von der NSA ausspioniert wurden. Auch die Rolle der Geheimdienste in den EU-Staaten sollte unter die Lupe genommen werden. afp/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal