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Günstiger tanken, aber teurer essen?

Die Folgen der Inflationsrate für den deutschen Verbraucher

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Inflationsraten sind gering. Daran wird sich vorerst nichts ändern, sagen Experten. Zwar ist kein Ende des Preisauftriebs bei Lebensmitteln in Sicht, doch an der Zapfsäule sinken die Preise. Dazu Fragen & Antworten:

Warum ist die Inflationsrate in Deutschland auf 1,5 Prozent gefallen?
Hauptsächlich, weil Sprit und Heizöl billiger wurden und Gebühren etwa an Universitäten und für den Arztbesuch wegfielen. Hingegen verteuerte sich Strom im Zuge der Energiewende, und auch für Nahrungsmittel mussten Verbraucher mehr bezahlen als im Vorjahr.

Können Autofahrer auf weiter sinkende Kraftstoffpreise hoffen?
Nach ADAC-Angaben sind die Spritpreise weiter sinkend. Ein Liter Super E10 kostet im bundesweiten Mittel 1,48 Euro - ein Minus von 0,6 Cent. Diesel verbilligte sich um 1,3 Cent auf 1,37 Euro je Liter. Damit setzt sich der allgemeine Trend fort: 2013 waren Kraftstoffe um 3,4 Prozent billiger als 2012.

Dafür kommen aber auf die Verbraucher weitere Preiserhöhungen bei Lebensmitteln zu?
Es sieht danach aus. »Es ist zu erwarten, dass die weltweit steigende Nachfrage, insbesondere aus den aufstrebenden Regionen Asiens, sich auf die Lebensmittelpreise auswirkt«, so Bundeslandwirtschaftsminister Friedrich gegenüber dpa. Auch die Bauern glauben, dass Nahrungsmittel für die Verbraucher teurer werden. Die Preise werden nach Expertenansicht aber nicht durch die Decke gehen. 2013 verteuerten sich Nahrungsmittel um 4,4 Prozent. Besonders drastisch stiegen Preise von Kartoffeln (plus 28,7 Prozent), Äpfeln (+ 14,9) oder Butter (+ 16,1).

Wie werden sich die Verbraucherpreise insgesamt entwickeln?
Experten rechnen mit einer höheren Inflation als 2013. Außerdem verteuert die Energiewende die Strompreise. Für 2014 wird eine eine Inflationsrate von 1,7 Prozent erwartet. Innerhalb des Euroraumes wird in diesem Jahr mit einer Teuerung von 1,1 Prozent und für 2015 von 1,4 Prozent gerechnet.

Warum steigen die Preise bei uns schneller als im Euroraum?
Das ist eine Folge der Anpassungen in Krisenländern des Euroraums. Dort müssen Unternehmen Preise senken, um wettbewerbsfähiger zu werden. Regierungen müssen sparen, um ihre Staatsfinanzen in den Griff zu bekommen. In Deutschland ist die Konjunktur hingegen relativ robust, das Staatsdefizit minimal. Durch die langsam fortschreitende Zunahme des Auslastungsgrades der deutschen Wirtschaft besteht höheres Preissteigerungspotenzial, sagen die Ökonom.

Was steckt hinter einer Inflation?
Inflation steht für Geldentwertung. Je mehr das Geld entwertet wird, desto weniger können sich Verbraucher dafür kaufen. Auch der Wert der Ersparnisse sinkt, etwa weil Banken für Spareinlagen Zinsen bieten, die unterhalb der Teuerung liegen. Auf der anderen Seite zehrt Inflation aber auch Schulden auf.

Wenn sich die Gesamtteuerung gegen null Prozent bewegt, könnten die Preise in einzelnen Warengruppen oder in einzelnen Ländern im Europaraum fallen. Je länger die Inflation niedrig bleibt, umso größer sind die Risiken einer weiter sinkenden Teuerung. dpa/ND

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