Grenzallee wird für A 100 gesperrt

Auto- und Busverkehr wird bis Sommer 2017 umgeleitet. Ab Mai auch Einschränkungen für den S-Bahn-Verkehr

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 3 Min.
Für die Verlängerung der Stadtautobahn A 100 vom Dreieck Neukölln zum Treptower Park beginnt jetzt die heiße Phase.

Autofahrer werden den Bau des neuen Autobahnabschnitts ab kommendem Montag zu spüren bekommen. Dann wird die Grenzallee für voraussichtlich fast dreieinhalb Jahre zwischen Bergiusstraße und Neuköllnischer Allee gesperrt, der Verkehr umgeleitet.

Dies ist notwendig für den Bau eines 385 Meter langen Autobahntunnels, der direkt im Anschluss an das Dreieck Neuköln die Grenzallee und eine Industriebahntrasse unterqueren soll. Auch die Grenzalleebrücke über die Bahntrasse muss abgerissen werden. Der Tunnel entsteht in offener Bauweise, die Schlitzwände dafür reichen 24 Meter tief in den Boden. 2019 soll er fertig sein. Die Grenzallee werde aber bereits ab Sommer 2017 wieder durchgängig befahrbar sein, sagt Arne Hahn von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Dann allerdings muss die Neuköllnische Allee für den Verkehr gesperrt werden.

Die zwei Umleitungsstrecken für den Verkehr an der Grenzallee und als Zu- und Abfahrt zur Autobahn A 113 wurden bereits am Montag eingerichtet. Die Umleitungsstrecke U 1 verläuft über die Bergius- und Haberstraße zur Neuköllnischen Allee zurück auf die Grenzallee; die Umleitungsstrecke U 2 führt von der Neuköllnischen Allee über die Lahn-, Naumburger Straße, Neuköllnische Allee zur Grenzallee. Auch die Buslinien wurden angepasst.

Aber auch S-Bahnfahrgäste werden bald von den Bauarbeiten betroffen sein. Denn gleich im Anschluss an den Tunnel kreuzt die Autobahn die zwischen den S-Bahnhöfen Neukölln und Köllnische Heide gelegene Bahntrasse. In den Bahndamm müssen dann in diesem Bereich zunächst Behelfsbrücken eingebaut werden, unter denen dann die Gründungen für die eigentlichen Brücken erfolgen können. Ab Mai wird dazu an sieben aufeinanderfolgenden Wochenenden der Verkehr auf den Linien S 45 (Schönefeld-Südkreuz), S 46 (Königs Wusterhausen-Westend) und S 47 (Spindlersfeld-Hermannstraße) unterbrochen. 2015 wiederholt sich dies, wenn die Stahlbrücken eingeschoben werden.

2016 ist dann auch die Ringbahn nahe des Treptower Parks an der Reihe. Aber hier werde es nur »temporäre Pausen« im S-Bahnverkehr geben, verspricht Hahn. Die Eingriffe sollen geringer ausfallen, da die Bahntrasse zur Umfahrung der Baustelle nur ein Stück verlegt werden muss.

Der Bau des 3,2 Kilometer langen Autobahnabschnitts soll erst 2022 abgeschlossen sein. Er gilt als teuerste Autobahn Deutschlands. Ursprünglich waren dafür 312 Millionen Euro veranschlagt, mittlerweile werden die Kosten mit 473 Millionen Euro angegeben. Der größte Teil der Strecke entsteht in offener Troglage, bis zu sieben Meter hohe Wände sollen die Umgebung vor Lärm schützen. Vier Straßen- und drei Bahnbrücken müssen neue gebaut werden. Und am Treptower Park soll noch lange nicht Schluss sein. Der nächste Abschnitt soll bis zur Storkower Straße führen. Die Kosten dafür haben sich gerade fast verdoppelt, auf 531 Millionen Euro. Einen Bautermin gibt es noch nicht.

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