Assads Armee auf dem Vormarsch
Damaskus. Assads Truppen sind auf dem Vormarsch. Schiitische Milizionäre drängen die Rebellen zurück. Die Chancen für eine von Russland und den USA vorbereitete politische Lösung in Syrien sind nach Meinung der Opposition derzeit wegen der Krise auf der Krim gering. So gab die Exil-Opposition am Jahrestag der ersten Proteste gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad Durchhalteparolen aus. Der Vorsitzende der Nationalen Syrischen Allianz, Ahmed al-Dscharba, versprach seinen Mitstreitern einen baldigen Sieg. Doch nur wenige Stunden später nahmen die Regierungstruppen am Sonntag mit Hilfe der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah die seit Wochen umkämpfte Stadt Jabrud ein.
Die syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, die Armee durchkämme Jabrud nach Terroristen. Lokale Medien berichteten, die syrische Luftwaffe habe am Morgen Ziele in der Nähe der von Sunniten bewohnten libanesischen Ortschaft Arsal bombardiert. Die Angriffe galten vermutlich fliehenden Rebellen aus Syrien. Jabrud ist für sie von großer strategischer Bedeutung, da sie von dort bislang Zugang zu einem Gebiet in Libanon hatten, das sie als Rückzugsraum und Ausgangspunkt für Waffenschmuggel nutzen konnten.
Westliche Politiker wie Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier appellierten anlässlich des Jahrestages an die Bürgerkriegsparteien, die Gewalt zu beenden, die schon mehr 146 000 Menschen das Leben gekostet und 9,3 Millionen Syrer heimatlos gemacht habe. »Die Tragödie in Syrien ist beispiellos in der jüngsten Geschichte«, sagte die EU-Außenbeauftragte, Catherine Ashton. Die internationale Gemeinschaft sei dafür verantwortlich, das Blutvergießen zu beenden.
Hilfsorganisationen warnten, wenn Millionen syrische Kinder und Jugendliche nicht rasch mehr Hilfe und Schulunterricht erhielten, werde in den Flüchtlingslagern und Kampfgebieten eine verlorene Generation heranwachsen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), Save The Children, World Vision und Mercy Corps erklärten: »Fast drei Millionen Kinder besuchen nicht regelmäßig die Schule, ein Fünftel der Schulen in Syrien ist entweder zerstört, beschädigt oder für militärische Zwecke requiriert worden.« dpa/nd
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