Löcknitz: NPD-Mann von Bürgermeisterwahl ausgeschlossen

Zweifel an Verfassungstreue / Neonazis soll Gedenktafel an der jüdischen Synagoge zerstört haben

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Löcknitz. In Vorpommern ist erneut ein NPD-Abgeordneter von einer Bürgermeisterwahl ausgeschlossen worden. Der Gemeindewahlausschuss in Löcknitz (Kreis Vorpommern-Greifswald) lehnte die Kandidatur von Dirk Bahlmann am Mittwochabend ab. Gründe seien Zweifel an seiner Verfassungstreue, da der neonazistische Politiker Eintragungen in seinem Führungszeugnis habe, sagte ein Sprecher im Amt Löcknitz-Penkun am Donnerstag. Bahlmann soll Andersdenkende mit antisemitischen Sprüchen beschimpft und zudem eine Gedenktafel an der jüdischen Synagoge in Löcknitz zerstört haben. In Löcknitz wird im Zuge der Kommunal- und Europawahl am 25. Mai ein neuer ehrenamtlicher Bürgermeister gewählt, weil Amtsinhaber Lothar Meistring (Linkspartei) aus Altersgründen aufhört. Der Ort unweit von Szczecin gilt als Beispiel für gelungenes Zusammenleben von Polen und Deutschen. Bleibt es beim Ausschluss Bahlmanns, gibt es mit Detlef Ebert (CDU) und Horst Heiser (Linke) zwei Kandidaten. Der neonazistische Kommunalpolitiker will allerdings rechtlich gegen seinen Ausschluss vorgehen. Kürzlich hat ein ähnlicher Fall in Pasewalk für Aufsehen gesorgt. Der Stadtwahlausschuss hatte einen NPD-Mann von der Bürgermeisterwahl ausgeschlossen, der Kreiswahlausschuss den Mann wieder zugelassen. Er bekam am vergangenen Sonntag bei der Wahl 7,8 Prozent der Stimmen. dpa/nd

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