Zwischen Verdammung und Ruhm

Vor 75 Jahren starb der sowjetische Reformpädagoge Anton S. Makarenko

In einem Punkt zumindest sind sich die meisten Erziehungswissenschaftler einig: Anton Semjonowitsch Makarenko war der namhafteste und einflussreichste Pädagoge der Sowjetunion. Ansonsten jedoch gehen die Meinungen über dessen Werk und Wirkung weit auseinander. Während manche in Makarenko einen »Erziehungsdiktator« sehen, zählen ihn andere zu den Klassikern der Reformpädagogik. Aber auch in der Sowjetunion waren seine Ideen lange umstritten. Gegen Ende der 1920er Jahre galt Makarenkos Pädagogik sogar als »antisowjetisch«, und er selbst wurde 1928 als Leiter der erfolgreichen Gorki-Arbeitskolonie für jugendliche Straftäter entlassen. Einige Jahre später fing er an, seine Erfahrungen als Erzieher niederzuschreiben. Dabei entstanden unter anderem der Roman »Ein pädagogisches Poem« und das »Buch für Eltern«, das fiktive Familiengeschichten mit pädagogischen Ratschlägen verknüpft. Im Januar 1939 wurde Makarenko, der selbst keine Kinder ha...


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