Beamte mit Starallüren

Berliner Regierungsrat provozierte den NSU-Ausschuss in Sachsen

  • René Heilig, Dresden
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der NSU-Untersuchungsausschuss in Dresden erörterte am Montag Aktivitäten des Berliner Landeskriminalamtes in Sachsen. Doch statt Aufklärung bot sich den entsetzten Parlamentariern Beamtenarroganz.

Das Berliner Landeskriminalamt (LKA) führte in den 2000er Jahren mindestens fünf sächsische Neonazis als Vertrauenspersonen. VP 562 (»Ibrahim«) heißt mit Klarnamen Thomas Starke und war vermutlich einer der wichtigsten Unterstützer des rechtsextremistischen Nationalsozialistischen Untergrundes. Dessen Mitgliedern werden mindestens zehn Morde sowie Bombenanschläge und Banküberfälle zugeordnet.

Dass Polizisten in fremden Bundesländern V-Leute führen, ist ein ungewöhnlicher Vorgang, und noch immer gibt es keine schlüssige Erklärung für die hauptstädtische Neugier in Sachsen. Am Montag sollten vier Berliner Staatsschützer vor dem NSU-Untersuchungsausschuss in Dresden Auskunft geben. Die Abgeordneten behandelten sie zuvorkommend, dankten fraktionsübergreifend »für die Bereitschaft zur Aussage« - obwohl genau die nicht vorhanden war.

Durch besonders wenig Freundlichkeit tat sich der Abgesandte des Berliner Innensenators hervor...


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