Linke will Unternehmen zur Ausbildung verpflichten

Fast eine halbe Million unter 35-Jährige sind arbeitslos und ohne Berufsabschluss gemeldet / Riexinger: Wer von Fachkräftemangel spricht, darf davon nicht schweigen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Immer mehr junge Menschen haben keinen Berufsabschluss und sind erwerbslos. Das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor, über die die «Leipziger Volkszeitung» berichten. Laut Nürnberger Behörde waren 2013 rund 485.000 junge Menschen unter 35 Jahren als arbeitslos und ohne Berufsabschluss gemeldet - über 27.000 mehr als im Vorjahr. Insgesamt lag im vergangenen Jahr die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ohne Berufsausbildung bei über 2,2 Millionen. Fast 1,3 Millionen Erwerbslose hatten 2013 keinen Berufsabschluss. Einer Übersicht des Statistischen Bundesamtes zufolge gab es 2012 rund 941.000 Jugendliche unter 25 Jahren, die weder eine berufliche Ausbildung hatten noch in Ausbildung standen.

Vor diesem Hintergrund forderte die Linkspartei mehr Anstrengungen bei der Ausbildung. Wer vom Fachkräftemangel rede, dürfe von den hunderttausenden Jugendlichen ohne Ausbildung nicht schweigen, sagte Linkenchef Bernd Riexinger dem Blatt und forderte , «die Wirtschaft sollte verpflichtet werden, pro Jahr 100.000 dieser Jugendlichen auszubilden». Wie das Blatt weiter berichtet, würde eine Mehrheit der Personalchefs in deutschen Unternehmen für die kommenden zwei Jahre einen spürbaren Fachkräftemangel erwarten. Dies gehe aus einer vom Bundesarbeitsministerium und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vorgelegten Studie hervor. «Aber nur jeder siebte Betrieb plane länger als drei Jahre voraus. Gleichzeitig war zum Jahreswechsel die Lehrstellenzahl auf das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung gesunken», so die Leipziger Volkszeitung«. Agenturen/nd

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