Postereignisdepression

  • Volker Surmann
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Maurer sind pünktlich wie die Maurer. Ein langes Wochenende war Ruhe, jetzt sind sie wieder im Dachgeschoss. Es war ein aufregendes Wochenende mit vielen tollen Auftritten. Regelmäßig plumpse ich nach solchen Phasen in ein kleines, depressiv tapeziertes Loch. Mit einem Mal kommt einem alles so profan und normal vor. Was daran liegen könnte, dass alles wieder profan und normal ist. Aber um das einzusehen, braucht mein Hirn manchmal etwas. Ich nenne dieses Phänomen «Postereignisdepression».

Lustlos hämmere ich auf der Tastatur rum und fühle ich mich nach «DEFRAG». Alles geht langsam vonstatten, während mein Hirn nur damit beschäftigt ist, die letzten Tage zu verarbeiten.

Ich starre auf meinen Bildschirm: «Die Maurer sind pünktlich wie die Maurer.» Fast eine Stunde brauchte ich für diesen Satz. Ob die pünktlichen Maurer dieses Problem auch kennen?

«Mensch Maiki, was’n los?

»Ach, Meesta, ick komm heut einfach...


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