Böse Erinnerung an die «Fritzen»

Im Streit um Militärbeobachter zieht Russlands Staats-TV propagandistisch Vergleiche / NATO-Präsenz droht der Rausschmiss

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das deutsch-russische Klima ist stark eingetrübt. In der westeuropäischen Militärbeobachter-Mission in der Ukraine sieht Russlands Staatsfernsehen mehr als eine «Taktlosigkeit».

Dem Vorwurf der Gefangenen-Misshandlung wollten die pro-russischen Milizen im ostukrainischen Slawjansk sich offenbar nicht aussetzen. Sie quartierten die Ende letzter Woche festgesetzten Militärbeobachter aus Westeuropa in ein Zimmer mit Klimaanlage ein, sorgen für ihr leibliches Wohl und kauften ihnen sogar Freizeitklamotten made in China auf dem lokalen Markt.

In eben diesen wurden der Leiter der Mission, Oberst Axel Schneider und zwei weitere Offiziere der Bundeswehr Sonntag auch der Presse vorgeführt. Schneider gab dabei in leidlichem Russisch eine offenbar vorher schriftlich formulierte Erklärung ab, mit der er die Spionagevorwürfe nochmals dementierte: Er und seine Kameraden hätten keine «Ausrüstung für Aufklärung» mit sich geführt, auch bei den Karten habe sich um frei verkäufliche gehandelt.

Im russischen Staatsfernsehen sieht man das anders. Dort zog der Holding-Chef von «Russland heute» und Spitzenpropagandist...


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