Auf einen Schelm anderthalb

Am 1. Mai 1894 lief das Fass über - Bierboykott in Berlin

Nach der Maifeier 1894 sperrten die Berliner Ring-Brauereien etwa 300 gewerkschaftlich organisierte Böttcher aus, weil sie der Arbeit fern geblieben waren, um an den Veranstaltungen des Internationalen Kampf- und Feiertages teilzunehmen. Ein Sturm der Entrüstung erhob sich gegen diesen Willkürakt. Am 3. Mai beschloss eine stark besuchte Böttcher-Versammlung den unbefristeten Generalstreik. Dessen Beendigung wurde von der Wiedereinstellung der unrechtsmäßig Gemaßregelten, der Freigabe des 1. Mai als Kampf- und Feiertag der Arbeiter sowie der Erfüllung von bereits lange geforderten Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen abhängig gemacht.

Am Sonntag, dem 10. Mai, schlossen sich die Brauereihilfsarbeiter den Streikenden an. Ein von Rixdorfer Gewerkschaftern einberufenes Arbeiterplenum hatte derweil spontan einen Boykott über die »Rixdorfer Vereinsbrauerei« auf dem Rollberg (Hermannstraße) verhängt. Das Berliner Gewerkschaftska...


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