Ideen kann man nicht verbrennen

Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch über Bücher, die nie vergessen werden dürfen

Am Samstag jährt sich die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten zum 81. Mal. Mit der Veranstaltung »Lesen gegen das Vergessen« soll ab 15 Uhr am Bebelplatz in Mitte der Literatur und ihren Ideen gedacht werden, die 1933 für immer ausgelöscht werden sollten. Die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (LINKE) moderiert die Veranstaltung. Mit ihr sprach Christin Odoj.

nd: Die Veranstaltung »Lesen gegen das Vergessen« gibt es seit genau 20 Jahren. Elfriede Brüning, eine der letzten Zeitzeugen der Bücherverbrennung, wird aus ihrem Werk lesen. Was können die eingeladenen Vorleser und ihre Texte uns heute sagen?
Lötzsch: In jedem Jahr merken wir, dass die Veranstaltung immer aktueller wird. Es ging 1933, als die Nazis Bücher auf dem Bebelplatz verbrannten, darum, bestimmte Denkweisen für immer zu verbannen, wie uns ein 15-jähriger Schüler geschrieben hat, der sich sehr für die Lesungen interessiert. Wir müssen uns auch heute fragen, wenn wir über aktuelle Ereignisse reden und nachdenken, ob es sinnvoll ist, in die Rhetorik des Kalten Krieges zu verfallen, oder ob es nicht besser wäre, die Lehren aus dem Jahr 1933 auch umzusetzen.

Sie meinen die Ereignisse in der Ukraine.
Dieses Thema beschäftigt die Leute sehr. Es geht doch auch darum, dass erstmals seit vielen Jahren die Mehrheit der Mensc...


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