Parlamentswahl in Libyen hat begonnen

1628 Kandidaten bewerben sich für 200 Sitze

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Tripolis. Unter massiven Sicherheitsbedingungen hat im krisengebeutelten Libyen am Mittwoch die Wahl für ein neues Parlament begonnen. 1,5 Millionen Wähler haben sich nach Angaben der Wahlkommission registrieren lassen. Das sind deutlich weniger als vor zwei Jahren - damals waren es 2,7 Millionen. 1628 Kandidaten bewerben sich um einen der 200 Sitze. Um politische Spannungen zu reduzieren, treten diesmal nur unabhängige Kandidaten an - Parteilisten gibt es nicht. Die Regierung rief die Wähler zur Stimmabgabe auf. Erste Ergebnisse werden innerhalb einer Woche erwartet.

In der Hauptstadt Tripolis bildeten sich nach Angaben staatlicher und unabhängiger libyscher Medien am Morgen lange Schlangen vor den Wahllokalen. In einigen östlichen Gebieten wie in der Region Derna konnte den Angaben nach hingegen aus Sicherheitsgründen nicht gewählt werden. Im Süden des Landes haben zudem einige Stämme zum Boykott aufgerufen.

Es ist die zweite Wahl eines Parlaments seit dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011. Viele Libyer hoffen, dass mit der Abstimmung eine neue Phase im Übergang zur Demokratie beginnt - in der eine Verfassung geschrieben wird und die Übergangsinstitutionen durch reguläre ersetzt werden. Das bisherige Parlament war von der islamistischen Muslimbruderschaft dominiert. Viele Libyer machen die Abgeordneten für die aktuelle Krise verantwortlich.

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