Sistani will schnell neue Regierung
ISIS-Kämpfer begehen Massenexekutionen
Kerbela. Der höchste schiitische Geistliche in Irak, Großayatollah Ali al-Sistani, hat die politischen Kräfte des Landes aufgerufen, sich schnell auf eine neue Staatsführung zu einigen.
Bis zur ersten Sitzung des neu gewählten Parlaments am Dienstag müssten die Parteien über die Besetzung der wichtigsten Posten eine Einigung erzielen, ließ Sistani in seiner Freitagspredigt in der Stadt Kerbela über einen Stellvertreter mitteilen. Das berichtete das irakische Nachrichtenportal Al-Sumaria.
Der schiitische Regierungschef Nuri al-Maliki möchte sich für eine weitere Amtsperiode wählen lassen. Führende schiitische, sunnitische und kurdische Politiker verlangen jedoch seinen Rücktritt und fordern eine Einheitsregierung. Sie machen ihn für den Vormarsch der ISIS-Milizen verantwortlich. Maliki lehnt jedoch eine »Regierung der nationalen Rettung« ab.
Kämpfer von ISIS haben nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in Nordirak bei Massenexekutionen mindestens 160 Personen getötet. Ausgewertete Satellitenaufnahmen aus der Stadt Tikrit gäben Hinweise auf ein »schreckliches Kriegsverbrechen«, teilte HRW am Freitag mit. ISIS meldete nach der Eroberung Tikrits am 11. Juni, man habe 1700 »schiitische Angehörige der Armee« getötet. dpa/nd
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