Werbung

Gefährlicher Slalom

Bernd Kammer über das Parken auf Fahrradstreifen

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 1 Min.

Kleine Amtshilfe für den Polizeipräsidenten und die Ordnungsämter: Der Fahrrad-Club (ADFC) und der Umweltverband BUND hatten Radfahrer aufgefordert, die Radspuren zu melden, auf denen sie von parkenden Fahrzeugen ausgebremst werden. Innerhalb von drei Monaten gingen über 2000 Meldungen über knapp 6000 Blockierer ein. Wir wissen jetzt, dass Radler besonders auf der Schlesischen und Köpenicker Straße in Kreuzberg sowie in der Franklinstraße in Charlottenburg zum Slalom gezwungen sind.

Schon bei der kürzlichen Umfrage der Senatsverkehrsverwaltung nach den gefährlichsten Orten für Radfahrer wurde das Parken auf Radspuren mit am häufigsten genannt. Das zeigt, dass die für Radler reservierten Streifen auf der Fahrbahn auch ihre Tücken haben. Eigentlich werden sie angelegt, um das Radfahrern sicherer zumachen, weil ihre Nutzer für Autofahrer besser erkennbar sind. Doch das funktioniert nur, wenn Radler auch als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer akzeptiert werden.

Wer die Radfahrstreifen als Parkplatz nutzt, praktiziert das Gegenteil. Vielleicht weiß er aber auch nicht, dass auf ihnen absolutes Halteverbot gilt. Ebenso auf sogenannten Schutzstreifen (gestrichelte Linie), sofern sich daneben eine reguläre Parkspur befindet, was meist der Fall ist. Polizei und Ordnungsämter sollen jetzt an ihre Kontrollpflicht gemahnt werden, was angesichts von sechs getöteten Radfahrern bereits im ersten Halbjahr bitter nötig ist.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal